Das neue SOKRATES

Seit mehr als zehn Jahren unterstützt die Schulverwaltungssoftware SOKRATES Bund die Schulen des Bundes bei ihren administrativen Aufgaben. Das System wurde in den Jahren 2013/2014 eingeführt und hat die früher im Einsatz befindlichen Softwareprodukte (8 Altsysteme) abgelöst. In Folge wurde SOKRATES Bund auch an den privaten mittleren und höheren Schulen eingeführt, womit das System seither flächendeckend an AHS und BMHS im Einsatz ist. SOKRATES Bund deckt zentrale Bereiche der Schulverwaltung, wie Personenstammdaten, Klassen und Gruppen, Unterrichtsgegenstände, Stundentafeln, Zeugnisse, Statistiken und Evidenzen ab.

Durch zahlreiche Erweiterungen ist mittlerweile eine komplexe Lösung entstanden, die den vielfältigen Anforderungen des Schulsystems entspricht, zugleich jedoch für Anwender/innen ein “Expertensystem” darstellt, welches in der Handhabung eine hohe Expertise erfordert.

Zudem basiert SOKRATES Bund auf einer technischen Grundlage, deren Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt sind. Diese Ausgangssituation macht eine umfassende Modernisierung erforderlich.

Mit SOKRATES R3 setzt das Bundesministerium für Bildung auf eine zeitgemäße Weiterentwicklung. Ziel ist es, Verwaltungsprozesse zu modernisieren, zu vereinfachen und für alle Beteiligten komfortabler zu gestalten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erhöhung der Datenqualität sowie auf der Möglichkeit, Abläufe zu automatisieren und dadurch effizienter zu machen. Standardisierte Prozesse und Daten bilden künftig die Grundlage für rechtssichere und einheitliche schulische Dokumente. Darüber hinaus wird das System so gestaltet, dass nicht nur Administratorinnen und Administratoren, sondern auch Lehrpersonen und weitere Nutzergruppen besser eingebunden werden können. Die Modernisierung soll sicherstellen, dass gesetzliche Änderungen oder organisatorische Anpassungen künftig rasch und rechtssicher umgesetzt werden können.

SOKRATES R3 wird auf einer modernen technischen Basis entwickelt. Herzstück ist eine cloud-native Architektur mit Microservices, die es erlaubt, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. Durch die modulare Struktur können einzelne Bereiche – etwa Klassenverwaltung, Prüfungen oder Berichte – schrittweise umgesetzt und gezielt erweitert werden. Diese technische Grundlage sorgt nicht nur für mehr Stabilität und Zukunftssicherheit, sondern ermöglicht auch eine bessere Anpassung an die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen. Besondere Bedeutung kommt dabei der Skalierbarkeit beim Betrieb und der Bereitstellung standardisierter Schnittstellen zu, die eine Integration weiterer digitaler Services im Bildungsbereich ermöglichen.

Der Übergang zu SOKRATES R3 erfolgt schrittweise und partizipativ: gemeinsam mit Schulen aller Schularten sowie Expertinnen, Experten und dem Technologiepartner bit media wird das System in kleinen, abgrenzbaren Paketen eingeführt. Neue Module werden implementiert, während parallel der Betrieb von SOKRATES Bund fortgeführt, und eine laufende Datensynchronisation sichergestellt wird. So werden Systemausfälle und der reguläre Betrieb nicht beeinträchtigt. Die vollständige Implementierung von SOKRATES R3 ist als mehrjähriger Prozess angelegt. Für die Übergangsphase sind begleitende Support- und Schulungsmaßnahmen vorgesehen, um die Umstellung für die Schulen bestmöglich zu unterstützen.